Ausflugsziele für Veganer / Moralische Gründe für eine vegane Ernährung

Moralische Gründe für eine vegane Ernährung

Leonberg Baden-Württemberg Deutschland


Wie steht es mit der Moral der Menschen? Ist es in unserer Gesellschaft nicht völlig normal, Tiere auszubeuten, damit die Menschen ihren Nutzen daraus ziehen können? Zahlreiche vegan lebende Menschen hinterfragen diese scheinbare Normalität, in der es gang und gäbe ist, Tiere in Tierversuchen zu quälen oder das Fleisch von Schlachtvieh zu verspeisen. 
Moralische Gründe sind nicht selten dafür verantwortlich, dass Menschen umdenken und ihre Ernährung und ihre Lebensweise verändern.
 
Die Macht des Stärkeren
 
Menschen haben die Fähigkeit zu denken und zu handeln, und gerade diese Fähigkeiten sind es, die sich Menschen zunutze machen, um für sich selbst Vorteile zu gewinnen. Sie spielen diese Macht gekonnt aus und nehmen sich das Recht heraus, Tiere auszubeuten, zu quälen und deren Fleisch zu konsumieren. Der Mensch, der die Macht des Stärkeren besitzt, gewinnt dadurch zeitgleich "das Recht des Stärkeren." Um es richtig auszudrücken – er verleiht es sich selbst.
Wenn in unserer Gesellschaft von Moral gesprochen wird, wird deutlich gemacht, dass gerade dieses Recht, was sich viele Menschen verleihen, nicht mit der Moral zu vereinbaren ist. Wer die Moral ernst nimmt, weiß auch, dass der Stärkere keine willkürliche Anwendung durchführen darf, nur um die eigenen Interessen durchzusetzen. Moralische Werte und das Recht des Stärkeren sind niemals kombinierbar – hier spricht man eher von Gegensätzen.
Um moralische Grundsätze und Werte "vorzuspielen", wird das Quälen und Ausbeuten der Tiere, die ja schwächer als wir Menschen sind, so erklärt, dass der Mensch den eigenen Wert erhöht. Wertmaßstäbe werden anders gesehen, als sie tatsächlich sind. Der Mensch gibt an einen höheren Wert als ein Tier zu haben.
 
Das Super-Lebewesen
 
Wenn es ein sogenanntes Super-Lebewesen gäbe, welches um einiges größer, stärker und intelligenter wäre als wir Menschen, würde das Super-Lebewesen den Platz einnehmen, den die Menschen jetzt innehaben. Die Menschen hingegen würden den Platz der Tiere einnehmen, denn das Super-Lebewesen hätte ja dann auch einen größeren Wert. Stellen wir uns jetzt einfach einmal vor, was dann mit uns Menschen passieren würde. Würden wir dem Super-Lebewesen das Recht einräumen, über uns zu bestimmen, uns zu quälen und uns auszubeuten? Wie fänden wir es, wenn wir plötzlich in Massenhaltung leben müssten? Würde es uns gefallen, wenn uns das Super-Lebewesen schlachten würde – vielleicht sogar ohne Betäubung? Wie würde es den Frauen ergehen, wenn sie immer wieder schwanger wären, damit das Super-Lebewesen ihre Milch nehmen kann? Wie würden die Frauen sich fühlen, wenn ihnen ständig ihre Kinder weggenommen würden? Wäre es richtig die kleinen Kinder zu töten? 
Wenn das Super-Lebewesen uns Menschen tagelang nichts zu essen und zu trinken geben würde oder uns in Massenvernichtungsanlagen töten würde, fänden wir das alles andere als moralisch vertretbar. Was ist mit den wissenschaftlichen Versuchen und den Tötungsritualen, wie sie bei Stierkämpfen durchgeführt werden, würden wir das aushalten? Wollte ein Mensch gern gefangen gehalten und zur Schau gestellt werden, so wie die Tiere im Zoo? Wie ist das mit dem Zirkus, wenn wir es wären, die Kunststücke vorführen müssten? Wenn das Super-Lebewesen plötzlich die Idee hätte, auf Menschenjagd zu gehen, wie wäre das für uns, ständig gejagt zu werden?
 
Wie geht es Ihnen jetzt, nachdem Sie diese Fragen gelesen haben und Sie sich vorstellen, es gäbe tatsächlich ein solches Super-Lebewesen? Ein Super-Lebewesen, das Ihre Kinder schlachten und Sie zwingen würde, an Versuchen teilzunehmen. Widerspricht ein solches Verhalten nicht den moralischen Wertvorstellungen? 
Ist der Mensch nicht das Super-Lebewesen, das genau diese Dinge tut, ohne darüber nachzudenken? Handeln wir Menschen moralisch richtig und halten wir uns an die Gesetze, die gültig sind, wenn wir von Moral sprechen?
 
"Mitleid ist die Grundlage der Moral", dieses Zitat von Schoppenhauer beinhaltet, dass es wichtig ist, mit dem Schwächeren Mitleid zu haben, denn der Schwächere ist dem Stärkeren immer ausgeliefert. Der Schwächere kann sich nicht wehren, sodass der Stärkere, wenn er über gewisse moralische Werte verfügt, dies niemals ausnützen würde. Gerne halten Menschen sich an das Zitat Schoppenhauers, wenn es um sie selbst geht – aber auch nur dann. Wenn Menschen ihre Stärke ausnutzen können, damit sie dadurch Vorteile bekommen, wird die Menschen das Zitat in aller Regel weniger interessieren.
 
Menschen handeln moralisch, wenn sie den Schwächeren, in dem Fall das Tier, schonen, denn das Tier ist uns ausgeliefert. Gehen wir aber ins Geschäft und erwerben Fleisch- und Wurstwaren, handeln wir unmoralisch und beuten gleichzeitig den Schwächeren, der uns ausgeliefert ist, aus. Wenn sich unser Konsumverhalten nicht verändert, sind wir das Super-Lebewesen, das sich einen höheren Wert verleiht und das ausgelieferte Tier ausbeutet.
Wie ist das nun mit den moralischen Wertvorstellungen? Gelten sie nur dann, wenn wir uns selbst schützen wollen, und verlieren sie an Bedeutung, wenn das schwächere Wesen für uns nützlich ist?
 
Das moralische Verbrechen
 
Moral scheint für zahlreiche Menschen beliebig zu sein, das Wort und seine Bedeutung wird eingesetzt, wie die Menschen es gerade brauchen. Sie sprechen klar von Moral, wenn ihnen ein anderer Leid zufügt, sind sie es, die Leid zufügen, scheint die Bedeutung der Moral eine andere zu sein. Wenn die Moral also als beliebig einsetzbar gilt, sie von der eigenen Position abhängig gemacht wird, kann nicht von echter Moral gesprochen werden. Dann handelt es sich um eine Schein-Moral, die uns Menschen hilft, unsere egoistischen Ziele durchzusetzen. Ob unser Gegenüber schwach und hilflos ist, ist nicht relevant. Die Schein-Moral schützt die Menschen und rechtfertigt deren Handlungen gegenüber Schwächeren. Dies ist sogar gesetzlich verankert: Die sogenannten Tierschutz-Gesetze werden selten hinterfragt und scheinen moralisch einwandfrei zu sein. Durch das Tierschutz-Gesetz werden die Verbrechen, die Menschen an Tieren durchführen, legalisiert. 
Wo bleibt die Moral, wenn Menschen in Sterne-Restaurants sogenannte Delikatessen, wie beispielsweise Entenstopfleber verspeisen? Wie können Menschen Appetit haben, wenn sie darüber nachdenken, wie Enten leiden müssen, nur damit diese Feinkost auf ihren Teller kommt? Ist es kein moralisches Verbrechen, wegen sogenannten "kulinarischen Gaumenfreuden", ein Tier qualvoll zu mästen? 
 
In der Geschichte der Menschheit findet man weitere moralische Verbrechen: All diese Verbrechen waren einmal legal, so beispielsweise die Sklaverei oder die Taten von Adolf Hitler. 
"Vergessen Sie nie, dass alles das, was Hitler in Deutschland tat, legal war", dieses Zitat von Martin Luther King könnte es nicht besser auf den Punkt bringen.
Genauso legal ist das Quälen, Töten und die Ausbeutung der Tiere und stellt die Taten des Dritten Reichs vielleicht sogar noch in den Schatten. Es ist genauso entwürdigend und grausam.
Nehmen wir die Judenverfolgung, bei der eine große Anzahl an Menschen gestorben ist. Isaac Bashevis Singer verlor durch die Nazis zahlreiche Menschen aus seiner Familie und bringt dies folgendermaßen zum Ausdruck: "Solange Menschen das Blut von Tieren vergießen, wird es keinen Frieden geben. Es ist nur ein kleiner Schritt vom Töten von Tieren zu den Gaskammern Hitlers und zu den Konzentrationslagern ..."
 
Jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, wie er mit den moralischen Verbrechen umgeht. Ob er sich weiterhin, durch den Konsum tierischer Produkte, an der Schein-Moral beteiligen will oder ob er eine Moral vertritt, die auch Platz für Schwächere, in diesem Fall die Tiere, hat.
Durch eine vegane Lebensweise sagt man aktiv "nein" zu den Verbrechen an Schwächeren und bekennt sich zu echten moralischen Wertvorstellungen.
 
Buchtipp: » Go vegan!: Warum wir ohne tierische Produkte glücklicher und besser leben

Bildergalerie


Lage

Moralische Gründe für eine vegane Ernährung
71229 Leonberg
Deutschland


Interessante Einträge