Ausflugsziele für Veganer / Fleisch aus Schrot und Korn

Fleisch aus Schrot und Korn

Leonberg Baden-Württemberg Deutschland


Wohl in kaum einer anderen Zeitepoche wurde so viel über vegetarische Kost gesprochen, geschrieben und diskutiert wie heute. Viele Menschen bekennen sich als Vegetarier und verzichten gezielt auf den Verzehr von Fleisch und Wurst. "Nicht-Vegetarier" ist es kaum vorstellbar, dass man nein sagt zu Grillsteak und Wurstbrot. Muss man auch nicht, denn heute setzt man beim Vegetarismus auf Fleisch- und Fischimitate. Das war natürlich nicht schon immer so, doch viele Vegetarier mögen Hühnchenfleisch genauso wie den Sauerbraten. Natürlich sind das Fleisch und die Wurst nicht tierischen Ursprungs, vielmehr basieren die "Pseudotiere" auf pflanzlichen Produkten. Neben dem vegetarischen Burger und dem Grillwürstchen aus Tofu findet man auf der vegetarischen Speisekarte heute auch Pseudofische auf Sojabasis. Wer sich also gerne vegetarisch ernähren und auf den Geschmack von Fleisch und Fisch nicht verzichten möchte, findet heutzutage ein breites Spektrum an Fleisch- und Fischimitaten: So bestellt der Vegetarier gerne die Ente aus Seitan oder genießt Shrimps aus Seetang ohne dadurch seinen Grundsätzen untreu zu werden.
Vegetarisch essen ist in, Vegetarier nehmen einen immer größeren Stellenwert in unserer Gesellschaft ein und das wird nicht nur an den Speisekarten der Restaurants sichtbar. Auch Betriebskantinen denken um und bieten fleischlose Kost an oder kochen an einem Tag in der Woche Speisen ohne die Verwendung von Fleisch. Spezielle vegetarische Hotels öffnen vermehrt ihre Pforten und vegetarische Messen locken immer mehr Besucher an.
 
Die Menschen machen sich wieder vermehrt Gedanken um ihre Ernährung und wollen bewusst tierischen Produkten entsagen ohne gleichzeitig auf "Fleisch" verzichten zu müssen.
 
Fleischimitate auf dem Vormarsch
 
Wer sich gerne vegetarisch ernähren und dennoch nicht auf den Fleisch- oder Fischgeschmack verzichten möchte, hat heute die Möglichkeit, beides miteinander zu kombinieren. Wo früher bei einer vegetarischen Ernährung Fleisch, Wurst und Fisch passé waren, gibt es heute in puncto "Pflanzenfleisch" jede Menge Angebote. Lo-Ping Tu beispielsweise, bietet via Internet Fleisch- und Fischimitate an und hat Erfolg damit. Die Bremer Geschäftsfrau betreibt nicht nur den Internetversand "Vegefarm", sondern hat mittlerweile auch ein Restaurant eröffnet, das vegane und vegetarische Speisen anbietet und auch Fleisch- und Fischimitate auf der Speisekarte für ihre Gäste bereithält. Genießer der vegetarischen Küche haben Gelegenheit, beispielsweise eine rein pflanzliche Ente zu verspeisen und müssen auch auf die Fleischbällchensuppe nicht verzichten.
Lo-Ping Tu stellt keine Einzelheit bei der Pseudotier-Vermarktung dar, viele andere Vertriebe haben erkannt, dass die Vegetarier immer mehr zunehmen, aber dennoch, die Lust Fleisch zu essen, bestehen bleibt. Smilefood, Wheaty oder Tofutown sind nur einige Betriebe, die sich der "vegetarischen Fleischlust" annehmen und dementsprechend, von der Bratwurst über den Döner bis hin zum Wurstaufschnitt einiges zu bieten haben. Das Geschäft boomt und die Inhaberin von Smilefood weiß zu berichten, dass der Umsatz sich sehen lassen kann. Was vor einigen Jahren noch belächelt wurde, steht heute bei der Ernährung an erster Stelle.
Die Bremer Unternehmerin Lo-Ping Tu geht sogar so weit, dass über die Fleischimitate noch mehr Menschen zum Vegetarismus gebracht werden können. Auch "Nicht-Vegetarier" sind im Restaurant der Geschäftsfrau in Bremen anzutreffen: Ein gewisser Unterschied zu richtigem Fleisch sei sicherlich zu erkennen, dennoch sehen auch die "Nicht-Vegetarier" mit den Fleischimitaten eine echt leckere Alternative gegenüber echtem Fleischgenuss. Fleischimitate haben ganz klar den Vorteil, keine Tiere töten zu müssen und dennoch auf nichts zu verzichten.
 
VeggieWorld – die Messe für Vegetarier
 
2011 fand, die vom Vegetarier Bund organisierte Messe erstmalig statt und hat großen Anklang in der Gesellschaft gefunden. 2012 konnten 21.000 Besucher gezählt werden und auch die Austellerzahlen stiegen, im Vergleich zum Vorjahr, um das Doppelte an. Auch hier auf der Messe kommen die Fleischimitate nicht zu kurz, vielmehr nehmen die Pseudotiere einen großen Stellenwert ein. Das Angebot ist breit gefächert und neben pflanzlichem Leberkäse und Fischvariationen auf Pflanzenbasis finden Interessierte hier natürlich auch vegetarische Kochbücher in Hülle und Fülle. Auch Kosmetik, die frei von Tierversuchen entstanden ist, wartet auf den interessierten Messebesucher.
Der Online-Shop "Alles vegetarisch" ist auf der Messe ebenfalls mit einem Stand vertreten und Messebesucher haben hier Gelegenheit, unterschiedliche Fleischimitate auszuprobieren. Und wer Lust auf ein Stück Käse hat, findet am Stand auch rein pflanzliche Käsevariationen. Gerade bei den Pseudofischen kommt Weizen- und Sojaeiweiß eine bedeutende Rolle zu und es wird schnell klar, dass auch dem Verzehr unterschiedlicher Fische nichts mehr im Wege steht.
Am Stand von "Veganversand" darf sich der Besucher auch über unterschiedliche Wurst und Käsesorten freuen und der österreichische Inhaber berichtet von stetig steigenden Umsatzzahlen.
Natürlich finden sich auf der vegetarischen Messe nicht nur Stände, die ihre Artikel vorstellen möchten, vielmehr dürfen sich Besucher auch auf interessante Vorträge freuen. So berichtet beispielsweise Felix Hnat von GV Nachhaltig von seinem Projekt, das sich mit der fleischlosen Ernährung in Großküchen auseinandersetzt.
Wer über die Messe schlendert, wird unschwer erkennen, dass viele Vegetarier nicht nur pure Rohkostvertreter sind, vielmehr zugängliche Gerichte verlangen.
 
Vegetarische Fleischimitate haben Tradition
 
Was in Deutschland immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat in Taiwan schon Tradition: Die Bremer Geschäftsfrau Lo-Ping Tu hält die unterschiedlichen Fleisch- und Fischimitate nicht für "Möchtegern-Produkte, die eigens deshalb auf den Markt kommen, um willensschwache Vegetarier zufriedenzustellen. In ihrer Heimat Taiwan machten es die Buddhistischen Mönche vor: Sie ernährten sich vegan und wollte durch Fleisch- und Fischimitaten interessierten Menschen ihre Lebensgewohnheiten näher bringen.
 
Harry Aiking und das Profetas-Projekt
 
Viele Umwelt- und Ernährungsforscher gehen davon aus, dass der Fleischersatz die Zukunft sein wird. Immer mehr Menschen denken konkret über ihre Lebens- sowie Ernährungsform nach, werden zu Tierschützern, wollen aber dennoch auf Fleisch nicht ganz verzichten.
An der Freien Universität in Amsterdam läuft seit Jahren das Profetas-Projekt, welches mit unterschiedlichen Forschern bestückt ist und sich zum Ziel gesetzt hat, herkömmliches Fleisch langfristig durch Kunstfleisch zu ersetzen. Der Forscher Harry Aiking spricht von "novel protein foods", ein Kunstfleisch auf der Basis pflanzlicher Proteine, dass die Stelle des bisherigen Fleisches von Tieren einnehmen soll. Der Forscher geht sogar so weit, dass durch den weltweiten steigenden Lebensstandard bereits in 40 Jahren vermehrt Lebensmittel gebraucht werden. Er sieht es als sehr notwendig an, den Fleischkonsum drastisch zu reduzieren, um einer Katastrophe zu entgehen. Das "novel protein foods" sollte alsbald verfügbar sein, damit kein Hunger entsteht und gewisse Umweltschäden ferngehalten werden können. Denn Fleisch, aber auch Fleischersatzprodukte, wie beispielsweise Tofu, verbrauchen in der Herstellung viel zu viel Energie sowie Proteine. Es sei auch zu bedenken, dass in den folgenden Jahren, die rund 70 Prozent mehr benötigten Lebensmittel, die unter anderem auch auf den steigenden Bevölkerungszuwachs zurückzuführen seien, nicht zu unterschätzen sind.
 
Das Körnerfresser-Image war gestern
 
Es gilt nicht mehr – das Körnerfresser-Image, das vor Jahren gerne den vegetarisch lebenden Menschen angedichtet wurde. Für den Großteil der Menschen gehörte in vergangenen Zeiten Fleisch auf den Speiseplan und Menschen, die darauf verzichtet haben, wurden als Körnerfresser abgestempelt.
Mit der Zeit hat sich der Gedanke gewandelt und immer öfter bekommt das Fleisch selbst ein Image-Problem. Die Gesellschaft akzeptiert mittlerweile Menschen, die auf Fleisch bei ihrer Ernährung verzichten, man hat erkannt, dass die vegetarische Ernährungsform die gesündere Variante ist. Man denkt mittlerweile nicht nur an sich selbst, vielmehr wird auch die Umwelt und deren Veränderungen genau unter die Lupe genommen. Nichtsdestotrotz hat Fleisch, beziehungsweise der Geschmack der tierischen Produkte, für viele Menschen immer noch einen gewissen Reiz und gerade Menschen, die erst kurz vegetarisch speisen, fehlt nicht selten das Steak auf dem Grill oder die Putenstreifen im Salat. Warum also nicht zu Pseudotier-Produkten greifen? Lassen wir uns einfach überraschen, was die Zukunft diesbezüglich noch alles für uns bereithält. Und vielleicht wird durch die Fleisch- Fisch- und Käseimitate die vegetarische Ernährung für weitere Menschen interessant und lebbar.
 
Bildnachweis: © macroart - Fotolia.com


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Fleisch aus Schrot und Korn
71229 Leonberg
Deutschland


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